Vertrauen in den Körper wiederfinden

Kathi

7/23/20231 min read

Der Sommer fühlt sich endlich schön an, kostbar, kraftvoll - Dankbarkeit pur.

Und genau in diesen Momenten, wenn's gut läuft, besonders schön ist, kommt manchmal die Angst hoch, dass ich dieses kostbare Gut: meine Gesundheit, wieder verlieren könnte. Dass sie mir wieder weggenommen wird.

Dass der Sommer wieder zäh, anstrengend, schmerzvoll, krankheitsgeplagt, traurig, verzweifelt, im Bett liegend verbracht wird. Dann meldet sich diese warnende innere Stimme zu Wort, die mir zuflüstert: „Freu dich nicht zu früh, Madame. Morgen kann schon wieder alles anders sein.“

Ich durfte von der wunderbaren Anna Marsh lernen, dass das nicht eine prophetische Vorhersehung meinerseits ist, sondern vielmehr eine sog. Traumaresponse: Es ist die traumatische Erfahrung, die da mit mir spricht. Das bin nicht ich, nicht mein Kern, nicht meine Intuition, die mich warnt. Sondern meine traumatische Wunde, die mich beschützen will. Und das war für mich eine unglaublich wichtige Erkenntnis.

Es ist ja auch irgendwie logisch: durch die ständigen Rückschläge, PEMs/Crashs – ein Tag besser, der nächste Tag schlechter, dem ständigen Push-Crash-Cicle, dem jahrelangen krank aufwachen – krank schlafen gehen hat unser Gehirn und Nervensystem gelernt: Nichts ist sicher.

Denn auch das macht chronische Erkrankung wie CFS oder Long COVID mit uns: sie traumatisiert. Unsere körperliche Integrität wird durch die Erkrankung erschüttert. Ich fühlte mich, als ließe mich mein Körper im Stich, als könnte ich mich nicht mehr auf ihn verlassen. Und dieses Vertrauen braucht – neben deinem Körper selbst - auch wieder Aufbau, Zuspruch - möchte wieder heil werden.

Ein essentieller Teil des Genesungsweges besteht darin, wieder eine Vertrauensbasis mit eurem Körper herzustellen. Und wie wir alle Wissen: Vertrauensaufbau braucht Zeit.

Das passiert ein großes Stück durch die Erfahrung, wenn es euch wieder besser geht. Aber auch durch Nervensystem-Arbeit, durch Brain Retraining, durch Visualisierungen und auch durch Zuspruch: der warnenden Stimme liebevoll zu begegnen, dass JETZT alles gut ist. Dass ich sicher bin. Dass ich heil bin. 🙏🏻

𝙒𝙞𝙚 𝙗𝙖𝙪𝙩 𝙞𝙝𝙧 𝙬𝙞𝙚𝙙𝙚𝙧 𝙑𝙚𝙧𝙩𝙧𝙖𝙪𝙚𝙣 𝙞𝙣 𝙚𝙪𝙧𝙚𝙣 𝙆ö𝙧𝙥𝙚𝙧 𝙖𝙪𝙛?